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GRETA geht in die zweite Runde

Bonn | Das Projekt GRETA hatte es sich seit Ende 2014 zur Aufgabe gemacht, Grundlagen für eine Anerkennung von Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung zu entwickeln. Ziel war es unter anderem, Möglichkeiten für eine Förderung der Professionalitätsentwicklung zu schaffen. Das BMBF-geförderte Projekt wurde am Deutschen Institut für Erwachsenenbildung (DIE) bearbeitet – unter großem Rückhalt der Praxis, vertreten durch acht Dachverbände der Erwachsenen- und Weiterbildung, die in ihrer Unterschiedlichkeit die Heterogenität des Weiterbildungsbereichs gut abbilden. Die Trägergruppe umfasst Vertretungen der politischen, allgemeinen, konfessionellen, wissenschaftlichen und beruflichen Erwachsenenbildung und Weiterbildung und schließt die Vertretung der freien Trainer/innen, die im betrieblichen Kontext arbeiten, ein. Der Bildungsverband ist auch Mitglied.
Bisher sind Grundlagen erarbeitet worden, die zur Entwicklung eines Anerkennungsverfahrens für die Kompetenzen Lehrender in der Erwachsenen- und Weiterbildung beitragen. Hierzu zählen ein Kompetenzstrukturmodell, ein Instrument zur Bilanzierung von Kompetenzen Lehrender durch Gutachter (PortfolioPlus), Verfahrensbeschreibungen für Begutachtungsprozesse, eine Handreichung für Gutachter (Gutachter-Manual), Verfahrensbeschreibungen für das Mapping von Fortbildungen auf das Kompetenzmodell sowie eine Darstellungsmöglichkeit für die kompetenzorientierte Ausgestaltung von Fortbildungen.

GRETA II mit dem Titel „Pilotierung der GRETA Anerkennungsinstrumente und -verfahren wird vom BMBF für die Dauer von drei Jahren finanziert.

Das Ziel der Dachverbände, eine trägerübergreifende Professionalitätsentwicklung der Erwachsenen- und Weiterbildung voranzubringen, wurde somit erreicht. Ein Anschlussprojekt ab Dezember 2018 ist nun vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligt worden, um weitere Erfahrungen zu sammeln. GRETA II mit dem Titel „Pilotierung der GRETA Anerkennungsinstrumente und -verfahren wird vom BMBF für die Dauer von drei Jahren finanziert. Dabei soll die Erprobung der GRETA-Produkte, -Instrumente und -Strukturen unter möglichst „alltäglichen“ Arbeitsbedingungen der Praxis erfolgen. Im November 2021 wird dann über eine Implementierung entschieden.

Im Rahmen der Pilotierung sollen 1000 Lehrende ihre Kompetenzen validieren lassen und eine Reihe von Bildungseinrichtungen bei der Nutzung der Instrumente beraten werden.
Hierzu ist ein kontrastives Design aus zwei gegensätzlichen Strategien geplant:

  • Einerseits eine koordinierte Erprobung in einer Pilotregion, die auf Infrastrukturen und die Beteiligung von Weiterbildungsverbänden, -verbünden und eine enge Anbindung an die für Weiterbildung zuständigen Ministerien auf Landesebene setzt.
  • Und andererseits eine „Graswurzel-Erprobung“ durch Interessierte, die davon ausgeht, dass auch ohne begleitende Koordinierung viele Akteure bundesweit interessiert sind, mit GRETA-Instrumenten zu arbeiten.

Die Pilotierung soll durch Maßnahmen der Akzeptanzförderung begleitet werden. Für Akteure der Erwachsenen- und Weiterbildung soll ein zentraler Zugang zu Instrumenten und Informationen ermöglicht, Erfahrungsberichte verbreitet werden. Ziel ist es mittelfristig, die Identifikation und Darstellung von erfolgreichen Nutzungsmöglichkeiten der GRETA-Produkte zu verbreiten und Instrumente zur Schaffung nachhaltiger Strukturen zu installieren.

Dr. Peter Brandt / Walter Würfel

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