Die Integrationskurse werden derzeit von Trägern durchgeführt, die eine Kostenerstattung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erhalten. Diese Erstattung umfasst Lehrerhonorare sowie sonstige Ausgaben wie Miete und Verwaltungskosten. Die Kosten sind jedoch gestiegen, während der Trägeranteil bei den letzten Erhöhungen unverändert blieb. Eine dringende Anpassung der Kostenerstattung ist erforderlich, um die Kurse kostendeckend durchzuführen. Es wird vorgeschlagen, den Trägeranteil dynamisch anzupassen und eine Aufwandspauschale einzuführen. Darüber hinaus wird empfohlen, die Abrechnung der Kurse in größeren Einheiten vorzunehmen, um eine langfristigere Finanzierungsstruktur und Planungssicherheit zu gewährleisten. Bei der Entlohnung der Lehrkräfte sollen Vor- und Nachbereitungszeiten angemessen berücksichtigt werden. Zudem sollten bildungsträgerinterne Schulungen zum Thema Medienkompetenz höhere Anerkennung im Zulassungsverfahren erhalten.
Der BBB begrüßt die im TRS Integrationskurse 22/22 beschriebenen Maßnahmen zur Vereinfachung von Verfahren in den Integrationskursen. Allerdings besteht weiterer Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Harmonisierung der administrativen Vorgaben für Integrations- und Berufssprachkurse. Obwohl die beiden Kursarten miteinander verzahnt sind, unterscheiden sich ihre administrativen Verfahren stark. Der BBB schlägt vor, dass die administrativen Rahmenbedingungen der Sprachkurse im Gesamtprogramm Sprache harmonisiert und angepasst werden. Dadurch ließe sich ein erheblicher administrativer Aufwand vermeiden.
Die kursbegleitende sozialpädagogische Begleitung ist entscheidend für den Erfolg von Integrationskursteilnehmern. Das Programm „Lern- und Sozialbegleitung“ ist jedoch ausgelaufen und es gibt keine Pläne für eine Fortführung. Um eine erfolgreiche Kursteilnahme und Vermeidung von Kursabbrüchen zu gewährleisten, sollte das Programm dringend fortgesetzt und verstetigt werden. Ein neues Programm namens „Integrationskurs mit Kind“ wurde eingeführt, um die Teilhabechancen von Eltern, insbesondere von Müttern mit kleinen Kindern, zu verbessern. Obwohl es einige Verbesserungen gegenüber dem vorherigen Programm gibt, gibt es Schwierigkeiten bei der Umsetzung aufgrund unzureichender Finanzierung für Koordination, Miete, Nebenkosten und Ausstattung. Es ist wichtig, eine angemessene Finanzierung sicherzustellen und das Programm dauerhaft fortzuführen, da Integrationskurse mit Kinderbeaufsichtigung dringend benötigt werden.
Sprache ist der Schlüssel zur Integration! Dieser Schlüssel braucht ein passendes Schloss, sodass die Tür zur Integration und Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland aufgeschlossen werden kann.
Unsere Forderungen:
Realistische Finanzierung von Integration entsprechend der Qualifikationen der Lehrkräfte und dauerhafte Finanzierung dieses Erwachsenenbildungsbereiches, der eine Daueraufgabe im Einwanderungsland Deutschland ist und deshalb Dauerstrukturen und feste Qualitätsstandards benötigt.
Deutliche Erhöhung und regelmäßige Dynamisierung der Trägerpauschalen, um den tatsächlichen Ausgaben gerecht werden zu können und die hohen geforderten Qualitätsstandards tatsächlich dauerhaft erreichen zu können.
Schaffung von regional angepassten, dauerhaften Finanzierungsstrukturen, die dauerhafte Beschäftigung für hauptberufliche Lehrkräfte zum Normalfall werden lässt.
Feste Obergrenzen für die Anzahl der Unterrichtsstunden bei einer Vollzeitstelle, orientiert am Stand der Wissenschaft und den Erfahrungen in vergleichbaren Bereichen.
Dynamisierung und Tarifierung der Vergütung für die Lehrkräfte entsprechend der Lohnentwicklung in vergleichbaren Bereichen.
Hohe Qualitätsstandards für DAF/DaZ-Lehrkräfte mit entsprechender Vergütung (Vgl. 5.).
Ermöglichung der Finanzierung von regelhaften betrieblichen Fortbildungen für die Lehrkräfte in diesem Bereich.
Einsetzung einer Reformkommission mit Expertise aus Wissenschaft, bildungsaffiner Verwaltung und Interessenvertretung von Lehrkräften, Gewerkschaften und Trägern für die Lehrkräftezulassung und Fortbildungspolitik des BAMF.
zum Beitrag zur Kampagne zum offenen Brief
Arbeitsbedingungen: Missstände bei den DaF-Lehrkräften (Deutschlandfunk – Campus & Karriere)
Integrationskurse – Wenn die Mehrheit an der deutschen Sprache scheitert