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Offener Brief: Bildungsverbände fordern die Bundesregierung auf, das Gesamtprogramm Sprache zu retten

Schlüssel für Integration sowie die Bewältigung des Fachkräftemangels

Mehrere Bildungsverbände fordern in einem offenen Brief an die Bundesregierung, das Gesamtprogramm Sprache mit seinen Integrations- und Berufssprachkursen für Zugewanderte zu retten und zukunftsfähig zu stärken. Es ist ein gemeinsamer Notruf aller in dem Bildungsbereich tätigen Akteure: Die Bundesarbeitsgemeinschaft Arbeit und der Evangelischer Fachverband für Arbeit und soziale Integration haben die Forderungen ebenso unterzeichnet wie der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (BBB), der Berufsverband für Integrations- und Berufssprachkurse (BVIB) sowie das Bündnis DaF/DaZ-Lehrkräfte, dessen Mitglieder Deutsch als Fremd- und Zweitsprache unterrichten.

„Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, hat die Ampelregierung richtigerweise eine progressive Migrationspolitik beschlossen. Wenn dabei Integration gelingen soll, bedeutet dies, dass jährlich hunderttausende Menschen in Deutschland die Sprache in Integrations- und Berufssprachkursen erlernen müssen. Die unterzeichnenden Verbände betonen, dass es ein Gebot der Humanität und Bildungsgerechtigkeit sei, Zugewanderten einen guten sprachlichen Start zu ermöglichen“, sagt Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Vorstandes des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e. V.

„Sprache ist“, so der offene Brief, „der Schlüssel zur Integration!“ Dieser braucht ein passendes Schloss, sodass die Tür zu Integration und Sicherung des Wirtschaftsstandorts Deutschland aufgeschlossen werden kann. Dafür sind ausreichend gut ausgestattete Bildungsträger und viele hochqualifizierte Lehrkräfte nötig. Die beteiligten Unternehmen brauchen Planungssicherheit sowie eine dauerhaft ausreichende Finanzierung, die eine arbeitnehmerfreundliche, regelhafte Dauerbeschäftigung ermöglicht.

Mehr und mehr Lehrkräfte aus den Integrations- und Berufssprachkursen beenden ihre dortige Tätigkeit und wandern in andere Bereiche mit besseren beruflichen Perspektiven ab, zum Beispiel als Quereinsteiger*innen im allgemeinen Schuldienst.

Niemand, der Abitur gemacht hat, nimmt ein jahrelanges Studium auf sich, um unter prekären Bedingungen und bei weiterer Absenkung der Zulassungsvoraussetzungen in der Erwachsenenbildung zu unterrichten! Somit kann kaum Nachwuchs generiert werden. Eine zügige und nachhaltige Reform und Stärkung des Gesamtprogramms Sprache ist unbedingt notwendig! Darüber sind sich die Vertreterinnen und Vertreter des offenen Briefes einig.

Die genauen Forderungen der unterzeichnenden Verbände sind im beiliegenden offenen Brief aufgeführt.

zum OFFENEN BRIEF

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