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BBB veröffentlicht Positionspapier zu Integrations- und Berufssprachkursen – Forderungen zu Finanzierung, Vereinheitlichung und besserer sozialpädagogischer Begleitung

Herausforderungen und Chancen der Integrations- und Berufssprachkurse in Deutschland

Der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e. V. hat nach der Veröffentlichung des offenen Briefes zum Gesamtprogramm Sprache ebenfalls ein eigenes Positionspapier mit den drei, aus seiner Sicht, wesentlichen Kernthemen zu Integrations- und Berufssprachkursen veröffentlicht.

Das Positionspapier des BBB befasst sich mit den Integrations- und Berufssprachkursen in Deutschland und unterstreicht die Bedeutung von Zuwanderung und Migration für die Gesellschaft und den Arbeitsmarkt. Es betont die Notwendigkeit einer vielfältigen und offenen Gesellschaft, die durch das Erlernen der Sprache gefördert wird.

Der BBB vertritt die Interessen maßgeblicher Bildungsanbieter und fordert in dem Papier Verbesserungen in verschiedenen Bereichen:

  1. Finanzierung von Integrations- und Berufssprachkursen: Der BBB fordert eine Anpassung der Kostenerstattung für die Träger, um die steigenden Kosten für Kursdurchführung, wie Tariferhöhungen und Inflation, zu decken. Eine dynamische Anpassung des Trägeranteils im Kostenerstattungssatz wird empfohlen. Zudem sollte die Vergütung der Lehrkräfte angemessen für Vor- und Nachbereitungszeiten berücksichtigt werden. Die Förderung von Medienkompetenz für Lehrkräfte wird ebenfalls vorgeschlagen.
  2. Vereinheitlichung von Verfahren: Der BBB fordert eine Harmonisierung der administrativen Vorgaben für Integrations- und Berufssprachkurse, da beide Kursarten miteinander verzahnt sind und an einem Standort durchgeführt werden, aber dennoch unterschiedliche administrative Verfahren erfordern.
  3. Sozialpädagogische Begleitung und kursbegleitende Kinderbeaufsichtigung: Die sozialpädagogische Begleitung für Kursteilnehmende sollte fortgeführt und verstetigt werden, um eine erfolgreiche Teilnahme zu ermöglichen. Ebenso sollte das Programm „Integrationskurs mit Kind“ mit ausreichender Finanzierung verstetigt werden, um Eltern, insbesondere Müttern mit kleinen Kindern, bessere Teilhabechancen zu bieten.

Das Positionspapier schließt mit der Forderung nach einer nachhaltigeren Finanzierungsstruktur für Integrations- und Berufssprachkurse, um eine langfristige Planungssicherheit für Bildungsträger zu gewährleisten und das Gesamtprogramm Sprache zu stabilisieren. Durch die Umsetzung der vorgeschlagenen Maßnahmen sollen Integrations- und Berufssprachkurse nicht nur nachhaltig gesichert, sondern auch in Bezug auf gesellschaftliche und arbeitsmarktpolitische Entwicklungen weiter ausgebaut werden können.

„Die Integrations- und Berufssprachkurse bieten uns die einzigartige Möglichkeit, Zugewanderten nicht nur die deutsche Sprache zu vermitteln, sondern auch eine Brücke in unsere Gesellschaft zu bauen. Wir müssen jedoch erkennen, dass diese Kurse vor großen Herausforderungen stehen, insbesondere hinsichtlich der Finanzierung, administrativer Prozesse und des immer stärker werdenden Arbeits- und Fachkräftemangels. Indem wir diese Herausforderungen angehen, können wir die Chancen dieser Kurse nutzen und eine vielfältige, offene und prosperierende Gesellschaft gestalten.“, sagte Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e. V.

Pressemitteilung als PDF (PDF | 284 kB)

Positionspapier als PDF (PDF | 224 kB)

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