Andrea Nahles will 500 Millionen Euro mehr – aber wofür?
Der Bildungsverband spricht sich für angemessene Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge aus.
Berlin | Wie gestern bekannt wurde, will Arbeitsministerin Andrea Nahles zusätzliches Geld für die Flüchtlinge; etwa eine halbe Milliarde Euro. Es soll zur Schaffung von 100.000 Arbeitsgelegenheiten für Flüchtlinge ausgegeben werden, erklärtermaßen für Ein-Euro-Jobs, also Beschäftigungsmaßnahmen, die zur Integration von Hartz IV-Empfängern und Langzeitarbeitslosen auf dem Arbeitsmarkt angewandt wer-den. „Ich wünschte, die Mittel würden dort eingesetzt werden, wo sie unmittelbar benötigt werden“, sagte Thiemo Fojkar, Vorsitzender des Bildungsverbandes BBB, heute in Berlin, „dazu braucht es endlich ressortübergreifende, transparente und vor allem verbindliche Planungen.“
Das Lernen der deutschen Sprache und eine berufliche Orientierung müssen gemeinsam erfolgen. Der Bildungsverband fordert deshalb die Schaffung von Strukturen für eine echte Integration. Dazu gehört die enge Vernetzung aller an der Integration beteiligten Akteure. Zu einer zielgenauen Planung gehört neben der Unterstützung von Kommunen, Jobcentern und Berufsschulen, auch die Beratung von Schulen, die Unterstützung von Kammern und Arbeitsförderung sowie die Informations-, Beratungs- und Schulungsangebote für Betriebe, Verbände und Personalverantwortliche.
Wenn Andrea Nahles sagt, man könne Flüchtlinge nicht zum Nulltarif integrieren, stimmen wir ihr voll und ganz zu. „Aber Eingliederung in Arbeitsmarkt und Gesellschaft nur über das Hartz IV-System, das reicht eben auch nicht“, so Fojkar.