Berlin, 25. Oktober 2023 – Vor dem Hintergrund der von der Bundesregierung vorgeschlagenen Budgetkürzungen im Bereich der Freiwilligendienste äußern die Spitzenverbände der Weiterbildung – bag arbeit, BBB, EFAS und VDP – tiefe Besorgnis. Sie warnen eindringlich vor den weitreichenden Konsequenzen der geplanten Einschnitte im Bundeshaushalt.
„Mit den vorgesehenen Kürzungen riskieren wir nicht nur, den Weg für das gesellschaftliche Engagement junger Menschen erheblich einzuschränken, sie haben auch direkte Auswirkungen auf zahlreiche Träger und Bildungseinrichtungen. Wir riskieren, dass ohne die Unterstützung der Freiwilligen zahlreiche soziale und pädagogische Angebote reduziert oder sogar eingestellt werden müssen.“, warnt Hans-Peter Eich, Vorstandsvorsitzender der bag arbeit.
Die drohenden Kürzungen von 78 Millionen Euro für 2024 und sogar 113 Millionen Euro für 2025 könnten den Verlust von bis zu 35.000 Stellen pro Jahr zur Folge haben. Dies hätte nicht nur erhebliche Auswirkungen auf das gesellschaftliche Engagement junger Menschen, sondern könnte auch den Berufsnachwuchs im Sozialbereich erheblich beeinträchtigen. Viele junge Menschen, die bisher ein Freiwilliges Soziales, Ökologisches oder Digitales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst absolvierten, sahen ihre berufliche Zukunft im Sozialsektor. Der besorgniserregende Fachkräftemangel macht es umso dringlicher, diese wertvolle Quelle potenzieller Fachkräfte zu schützen.
Die geplanten Einschnitte im Bundeshaushalt gehören zu einer alarmierenden Reihe von Einsparungen. Hiervon betroffen sind nicht nur die Freiwilligendienste, sondern auch der Eingliederungstitel im SGB II, die Kinder- und Jugendhilfe sowie Integrations- und Unterstützungsangebote für Geflüchtete und Zugewanderte.
Die Spitzenverbände der Weiterbildung fordern die Bundesregierung dringend auf, ihre Entscheidung zu überdenken und die Finanzierung der Freiwilligendienste aufrechtzuerhalten. Die nachhaltige Stärkung und Unterstützung von Freiwilligendiensten ist nicht nur eine Investition in die Zukunft junger Menschen, sondern auch ein entscheidender Beitrag zur Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung des sozialen und pädagogischen Gefüges unserer Gesellschaft.