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Zukunftsweisender Dialog für bessere Arbeitsbedingungen: Austausch zum Gesamtprogramm Sprache mit Frau Staatssekretärin Gebers

Am Freitag, dem 19. Januar 2024, nahmen Thiemo Fojkar, der Vorsitzende des Bundesverbandes der Träger beruflicher Bildung BBB, und Sören Kosanke, Geschäftsführer des BBB, gemeinsam mit Vertreterinnen des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte sowie der stellvertretenden Verbandsdirektorin des Deutschen Volkshochschulverbands DVV, Gundula Frieling, an einem umfassenden Austausch Sprache teil. Frau Staatssekretärin Gebers (BMAS) hatte zu dieser Runde eingeladen, um den offenen Brief „Gesamtprogramm Sprache retten jetzt“ sowie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der Vergütungs- und Kostenerstattungssystematik zu erörtern. Weitere Teilnehmende seitens des BMAS waren neben Frau Staatssekretärin Gebers auch Dr. Anna Wilde, Leiterin des Referats Migration, Bianca Leutgeb, Sachbearbeiterin, Fabian Langenbruch, aus der Abteilung 1 Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung, Fachkräftesicherung, sowie Kristin Steinbring-May, zuständig für das Referat IIIa 6 Tarifvertragsrecht, Mindestlohnrecht, Entsenderecht.

Thiemo Fojkar betonte in diesem Austausch die Bedeutung finanzieller Planungssicherheit für die Träger, um notwendige Verbesserungen für die Lehrkräfte umsetzen zu können. Sein Hauptziel sei es, die Arbeitskräfte zu halten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Gleichzeitig machte er deutlich, dass das Bündnis der Lehrkräfte gemeinsam mit den Bildungsträgern als Arbeitgeber entschieden für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und eine auskömmliche Finanzierung eintritt. Die Gespräche mit den Verantwortlichen seien daher von entscheidender Bedeutung, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen und die Qualität der Sprachkurse zu sichern.

Die Sprecherin des Bündnisses DaF/DaZ-Lehrkräfte erläuterte im Austausch die Arbeitssituation der Lehrkräfte im Gesamtprogramm Sprache. Unter Bezugnahme auf aktuelle Daten des EvIK III wies sie auf den Widerspruch zwischen der genannten „hohen Arbeitszufriedenheit“ der Lehrkräfte und den festgestellten Schwierigkeiten der Träger hin, geeignetes Personal zu finden. Sie betonte den Gegensatz von „hoher Arbeitszufriedenheit“ und prekärer Honorartätigkeit, beleuchtete prekäre Anstellungsverhältnisse und thematisierte das Verhältnis von Arbeitszeiten und Vergütung. Abschließend betonte sie, dass prekäre Beschäftigungsverhältnisse die Hauptursache für den Mangel an qualifizierten Fachkräften im staatlichen Gesamtprogramm Sprache seien und der sich aufgrund der zunehmenden Alterung der Integrationskurslehrkräfte weiter verschärfen werde. Ein Branchentarifvertrag sei dringend erforderlich, der nicht nur eine Dynamisierung und Tarifierung der Vergütung vorsehe, sondern auch Entgeltstufen und eine feste Obergrenze für Unterrichtseinheiten bei einer Vollzeitstelle festlege.

Gundula Frieling erklärte im Namen des DVV, dass eine vorausschauende Planung für die Träger notwendig sei. Sie schlug vor, die bisherige Fördersystematik der Kostenerstattung durch eine Sockelfinanzierung zu ersetzen, die bei 60–70 Prozent der bisherigen Förderung liegen könnte. Diese größere Planungssicherheit würde die Festanstellung von Lehrkräften erleichtern. Zudem sei ein Bürokratieabbau dringend erforderlich.