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BBB Pressemitteilung 151217

Öffentliche Ausgaben für Weiterbildung sinken

Der Bildungsverband sieht Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte als Verlierer der Arbeitsmarktpolitik.

Berlin | Die Bundesregierung zieht sich zunehmend aus der Finanzierung der Weiterbildung zurück, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Die öffentlichen Ausgaben für Weiterbildung sind zwischen 1995 und 2012 um 41 Prozent auf 6,1 Milliarden Euro gesunken. Zurückzuführen sei dies vor allem auf den Rück-gang der Qualifizierungsangebote für Arbeitslose der Bundesagentur für Arbeit (BA). Um Chancengerechtigkeit am Arbeitsmarkt zu gewährleisten, müsse die öffentliche Hand aber mehr in die Arbeitsmarktpolitik investieren, heißt es in der Studie. Sie kommt damit zum gleichen Ergebnis wie schon der Bildungsverband im Juni, als der Vorstandsvorsitzende des BBB Bildungsverbandes Thiemo Fojkar die Bundesregierung aufforderte, mehr Geld in die Weiterbildung von Langzeitarbeitslosen zu investieren.

Das Geld ist da. Laut Handelsblatt wird die BA 2015 einen Überschuss von 2,5 Milliarden Euro erwirtschaften. Die abnehmende staatliche Förderung geht vor allem zu Lasten von Geringqualifizierten und Langzeitarbeitslosen. So nahmen im vergangen Jahr von 1,3 Milli-onen Arbeitslosen ohne Berufsabschluss nur 49.000 (3,8 Prozent) an abschlussorientierten Weiterbildungen teil.
„Die Sparsamkeit der Bundesagentur ist nicht zielführend“, so Fojkar. „Angesichts des Fachkräftemangels und einer immer komplexer werdenden Arbeitswelt müssen wir sicher-stellen, dass die Menschen ihre Begabungen und Kompetenzen weiterentwickeln können“, so der Vorstandsvorsitzende weiter. Dafür sei eine Verstärkung der Weiterbildungsförderung dringend erforderlich.