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BBB ist schockiert über das Ausmaß der geplanten Einsparungen beim Kinder- und Jugendplan.

Ebenso würde die berufliche Aus- und Weiterbildung unter einer verringerten Finanzierung durch den Bund leiden.

Der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e. V. (BBB) ist erschüttert über die geplanten Kürzungen im Kinder- und Jugendplan (KJP) auf nationaler Ebene. Als Verband, der auch Träger, der sich für Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit einsetzt, vertritt, unterstützt die BBB den Aufruf mehrerer Organisationen an den Bundestag, diese Sparmaßnahmen abzulehnen. Unter den Unterzeichnern befinden sich die Deutsche Sportjugend, der Bundesjugendring und die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ.

Der KJP spielt eine entscheidende Rolle als zentrales Förderinstrument der Kinder- und Jugendhilfe, um vielfältige Aufgaben zugunsten junger Menschen und Familien zu erfüllen. Allerdings stehen die geförderten Träger, aufgrund der seit Jahren nicht ausreichenden Finanzierung vor großen Herausforderungen, die ihre Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.

Die Situation verschärft sich weiter, da die Personalkosten, insbesondere durch einen neuen Tarifvertrag im öffentlichen Dienst, sowie die Sach- und Programmkosten deutlich ansteigen. Viele Träger befinden sich daher in einer schwierigen Haushaltssituation, die nur durch eine Erhöhung der KJP-Finanzierung gelöst werden kann.

Die Frage ist, wie sollen wichtige Bereiche wie Ganztagsschulen, Inklusion, Digitalisierung oder ökologische Transformation mit diesen knappen Mitteln finanziert werden?

Laut dem Koalitionsvertrag ist eine bedarfsgerechte Ausstattung des KJP notwendig und würde eine Aufstockung um 70 Millionen Euro im Jahr 2024 erfordern. Eine Beibehaltung des aktuellen Standes wäre aufgrund der stark steigenden Kosten einer Kürzung gleichzusetzen. Leider sieht der Haushaltsentwurf jedoch drastische Kürzungen der KJP-Mittel vor, was die BBB als schwerwiegende Fehlentscheidung betrachtet. Dies untergräbt das Vertrauen der Träger in die bisher erfolgreiche Partnerschaft mit dem Bund.

Die geplanten Kürzungen sind besonders besorgniserregend, da die Anforderungen und Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit stetig wachsen. Themen wie Ganztagsbetreuung und Ausbau von Kindertagesstätten, Armutsbekämpfung, Inklusion, Gesundheitsförderung und Bewegung, Digitalisierung, Demokratiebildung und ökologische Transformation rücken besonders in Krisenzeiten verstärkt in den Fokus. Zudem wurde in den letzten Jahren viel Energie in die Kinder- und Jugendhilfe investiert, um den Folgen der Krisen entgegenzuwirken. Diese Arbeit ist noch nicht abgeschlossen, da die Auswirkungen bei jungen Menschen weiterhin sichtbar sind.

„Die Kürzungspläne beim KJP sind nicht nur für die aktuelle Arbeit besorgniserregend, sondern auch hinsichtlich der beruflichen Aus- und Weiterbildung. Letztere spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung von Kompetenzen und der beruflichen Integration. Wenn die Mittel bereits in der Kindheit und Jugend gekürzt werden, stehen nicht nur die Entwicklungschancen der jungen Generation auf dem Spiel, sondern auch die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Eine angemessene finanzielle Ausstattung des Kinder- und Jugendplans ist daher von essentieller Bedeutung“, sagt Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des BBB.