Im Mannheimer Morgen vom 16. November 2024 wirft Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des BBB, einen eindringlichen Blick auf die drängendsten Herausforderungen unserer Zeit – von Migration und Integration über den Fachkräftemangel bis hin zum Klimawandel. Sein Gastbeitrag unterstreicht eine zentrale Botschaft: Weiterbildung ist ein Schlüssel, um diese Probleme nicht nur zu bewältigen, sondern auch die gesellschaftliche Spaltung zu verringern. Herr Fojkar verweist auf die jüngsten Ergebnisse des ARD-Deutschlandtrends, in denen Zuwanderung, Wirtschaft, soziale Ungleichheit, Umweltschutz und Bildung als wichtigste Themen genannt werden. Seine Kernfrage lautet: Warum wird berufliche Weiterbildung in Deutschland nicht stärker in den Fokus gerückt?
Weiterbildung als Motor für Integration
Ein zentraler Punkt im Beitrag ist die Rolle von Weiterbildung für die Integration Zugewanderter. Fojkar macht deutlich, dass sprachliche und berufliche Qualifizierung nicht nur den Einzelnen, sondern auch die gesamte Gesellschaft stärkt. Wer einen Arbeitsplatz findet, verbessert nicht nur seine Sprachkenntnisse und baut ein Netzwerk auf, sondern trägt aktiv zum Wohlstand bei. Dies reduziert soziale Spannungen und entlastet langfristig die Sozialkassen. Gleichzeitig warnt Fojkar vor Kürzungen bei Sprach- und Integrationskursen, die genau diesen positiven Effekt verhindern. Stattdessen sollte die Förderung solcher Maßnahmen intensiviert werden, um sowohl den Bedürfnissen der Migrantinnen und Migranten als auch den gesellschaftlichen Erwartungen gerecht zu werden.
Fachkräftemangel: Weiterbildung als Lösung
Deutschland leidet unter einem eklatanten Fachkräftemangel, der nahezu alle Branchen betrifft – von der Pflege über das Handwerk bis hin zur IT. Fojkar zeigt auf, dass Zuwanderung alleine dieses Problem nicht lösen kann, denn häufig fehlt es den Menschen, die nach Deutschland kommen, an den hierzulande geforderten Qualifikationen. Doch dies ist kein unlösbares Problem: Mit gezielter Aus- und Weiterbildung könnten Zugewanderte auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes vorbereitet werden. Ebenso wichtig ist es, auch den heimischen Arbeitskräften Zugang zu Weiterbildungsangeboten zu verschaffen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, sich neuen beruflichen Anforderungen anzupassen. Damit könnte nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands gesichert, sondern auch die soziale und wirtschaftliche Stabilität des Landes gestärkt werden.
Bildung als Weg aus sozialer Ungleichheit
Auch beim Klimaschutz sieht Fojkar Weiterbildung als entscheidenden Faktor. Der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist eine immense Herausforderung, die nicht nur politisches Handeln, sondern auch hochqualifizierte Fachkräfte erfordert. Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, braucht es Menschen, die in Bereichen wie Solartechnik, Elektromobilität oder nachhaltiger Produktion spezialisiert sind. Diese Fachkräfte fehlen jedoch in vielen Teilen des Landes. Deshalb plädiert Fojkar für ein gezieltes Weiterbildungsprogramm, das Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auf diese neuen Anforderungen vorbereitet. Gleichzeitig müssen Unternehmen motiviert werden, in die Qualifizierung ihres Personals zu investieren – nicht zuletzt durch verlässliche staatliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit schaffen.
Klimaschutz braucht qualifizierte Fachkräfte
Fojkars Beitrag ist ein Appell an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Nur mit einer gezielten Förderung der Weiterbildung können wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Weiterbildung ist nicht nur eine individuelle, sondern eine gesellschaftliche Aufgabe. Sie bietet Lösungen für zentrale Probleme wie den Fachkräftemangel, die Integration Zugewanderter und die Bekämpfung sozialer Ungleichheit. Dafür braucht es aber mehr als nur den politischen Willen – auch Unternehmen und Einzelpersonen müssen bereit sein, ihren Beitrag zu leisten.
Dieser Gastbeitrag ist ein Appell an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Nur mit einer gezielten Förderung der Weiterbildung können wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen. Dies erfordert nicht nur politischen Willen, sondern auch ein Umdenken bei Unternehmen und jedem Einzelnen.
Den vollständigen Gastbeitrag von Thiemo Fojkar können Sie hier lesen.