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Der BBB fordert Weiterbildung als vierte Säule der Bildungssysteme

Der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung (Bildungsverband) e. V. (BBB) fordert, dass Weiterbildung eine ebenso wichtige Rolle im deutschen Bildungssystem einnehmen sollte wie Schule, Hochschule und Berufsausbildung. Der Bildungsverband begrüßt das geplante Weiterbildungsgesetz, das am 28. April im Deutschen Bundestag vorgestellt wurde und neben der Einführung einer Ausbildungsgarantie auch spürbare Verbesserungen bei der öffentlichen Weiterbildungsförderung von Beschäftigten vorsieht, wie zum Beispiel die Einführung eines neuen Qualifizierungsgeldes.

„Die tiefgreifenden und langfristigen Veränderungsprozesse im Zuge der digitalen, ökologischen und demografischen Transformation verlangen ein grundlegendes Umdenken bei der beruflichen Aus- und Weiterbildung“, so Thiemo Fojkar, Vorstandsvorsitzender des BBB. „Der Bundesregierung ist zu danken, dass sie dies erkannt hat und mit dem Weiterbildungsgesetz versucht, neue, innovative Wege zur Lösung der Probleme zu gehen“.

Trotz guter Ansätze gibt es nach Ansicht des Bildungsverbandes noch Lücken im Weiterbildungsgesetz, die geschlossen werden müssen. Insbesondere fordert der Verband eine Stärkung der betrieblichen Berufsausbildung durch ein Bundesprogramm und ergänzende öffentliche Förderung von betrieblicher Berufsausbildung bei KMU entsprechend der gesetzlichen Weiterbildungsförderung für Beschäftigte. Darüber hinaus sollte eine individuelle Förderung von Weiterbildungen eingeführt werden, bei denen Arbeitnehmende unabhängig von den Bedarfen des Arbeitgebers selbst die Initiative ergreifen können.

„Berufliche Weiterbildung muss durch den Gesetzgeber als vierte Säule des deutschen Bildungssystems ausgestaltet werden“, hebt Thiemo Fojkar hervor. „Da die Menschen in Zukunft existenziell auf ein Lernen angewiesen sein werden, welches sie das ganze Leben lang begleitet, sollten für die Weiterbildung vergleichbare institutionelle, organisatorische, personelle und finanzielle Rahmenbedingungen geschaffen werden. Der BBB fordert schon lange einen individuellen Rechtsanspruch auf berufliche Weiterbildung für alle. Hier hätte die ursprünglich geplante Bildungszeit Abhilfe geschaffen.“